Raumsonde Rosetta – Die Jagd auf 67P/C-G

Erstmals in der Geschichte der Menschheit soll eine Raumsonde auf einem Kometen landen.
Es ist eine Reise zum Ursprung des Sonnensystems, denn der Brocken namens 67P/C-G ist vier Milliarden Jahre alt.

Auszug :
« Die Geschichte der Rosetta-Mission lässt sich erzählen wie die Geschichte Europas –
als Versuch einer deutsch-französischen Annäherung.
Am Anfang standen zwei Länder in Konkurrenz. Beide entwarfen vor zwei Jahrzehnten Ideen für jene mobile Messbox, die Rosetta auf dem Kometen absetzen soll.

Die französische Raumfahrtagentur wollte ihren 45 Kilogramm schweren Kasten mit einer Harpune im Kometen verankern. Danach zwei, drei Tage lang Daten und Bodenproben sammeln, dies so schnell wie möglich. Antrieb über eine Batterie.

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt dachte an einen 45 Kilogramm schweren Kasten. Aber mit zwei Harpunen, außerdem drei Landebeinen mit ausfahrbaren Eisschrauben sowie einer Schubdüse, die den Kasten zusätzlich auf den Kometenboden drücken würde. Deutsche Standfestigkeit. Und das Erkunden des Kometen lieber gründlich, über Wochen und Monate. Antrieb natürlich: Solarenergie.

Die Esa fällte ihr Urteil. Sie beschloss, beide Projekte zu vereinen.
Also eine gemeinsame Messbox für Europa.
Was das Verankern im Boden des Kometen betraf, schien der Esa der deutsche Ansatz durchdachter zu sein. Der Rest war komplizierte Kompromisssuche. »

VON MALTE HENK, Zeit Online 11 novembre 2014

siehe auch

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Die Esa sucht einen neuen Chef. Deutschland wünscht sich den DLR-Vorsitzenden Wörner auf dem Topposten – doch ein deutsch-französischer Streit könnte das verhindern.
Zeit Online, 24 août 2014